Das Stadtmuseum Euskirchen

Im Jahr 2012 ist das Stadtmuseum umgezogen – vom Dicken Turm in den Kulturhof. Der neue Standort des Museums liegt wieder an einem historischen Ort, und zwar an einer Schnittstelle zwischen historischem Stadtkern und neuer Stadt, zwischen Wilhelmstraße und Neutorwall. Mitten durch das neue Gebäude verläuft ein Abschnitt der Stadtmauer aus dem 14. Jahrhundert.

Stadtgeschichte wird hier modern und multimedial präsentiert. Die stadtgeschichtliche Dauerausstellung thematisiert politische, wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklungen in Bezug auf das Leben der Euskirchener Bürgerinnen und Bürger.
Das Stadtmuseum sammelt und bewahrt, präsentiert und vermittelt das stadtgeschichtliche und kulturelle Erbe der Stadt. Es ist ein Forum für Geschichte und Kultur, ein Ort der Begegnung und des Austauschs für die Stadt und die Menschen, die in ihr leben.

Das Leitbild des Stadtmuseums

Das Stadtmuseum Euskirchen steht für eine innovative und nachhaltige Kulturarbeit. In Zeiten fortwährender Veränderungen und sozialer Herausforderungen ist das stadtgeschichtliche Museum ein Ort des Innehaltens und der Reflexion zugleich.
Die vielfältigen Facetten der Stadtgeschichte sind Anknüpfungspunkte für Gefühle von Zugehörigkeit und Identifikation. Gleichzeitig bietet die erlebte Geschichte eine Plattform zur Entwicklung von Zuversicht und Perspektiven. Die Rückbesinnung auf die Geschichte der Stadt, auf ihre Anfänge, ihre Traditionen und Bedeutung schafft Nähe zu den Menschen, die diese Prozesse getragen haben und bindet die Menschen ein, die das künftige Euskirchen gestalten werden – und spricht damit alle Euskirchener Bürgerinnen und Bürger an.
Das Stadtmuseum Euskirchen wird nach den Kriterien des Internationalen Museumsrats ICOM (International Council of Museums) geführt und ist Mitglied im Deutschen Museumsbund.

„Indem wir uns damit beschäftigen, was war, denken wir darüber nach, was hätte sein können. Historisch zu denken, schult unsere politische Imagination. Es macht uns misstrauisch gegenüber Denksystemen, die vorgeben, es führe nur ein unvermeidlicher Weg zu einem einzigen, bereits vorgegebenen Ziel. Die Auseinandersetzung mit Vergangenem lässt uns erkennen, dass nichts völlig neu ist und nichts wirklich vergangen. Wer historisch denkt, (…) wird auch von dem, was ihn in der Zukunft erwartet, nicht völlig überrascht werden, weil er gelernt hat, dass die Geschichte Abzweigungen, Umwege und Sackgassen kennt. Und der wird sowohl gelassener als auch erfinderischer, wenn die Gegenwart ihn mal auf unbekannte Pfade lenkt."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Rede zur Neueröffnung des Hauses der Geschichte, Bonn, am 11.12.2017

Das Stadtmuseum ist ein Ort der Bildung

Museen zur Alltagskultur sind Orte von Dialog und Interaktion. Hier begegnen sich vergangene Lebens- und Objektwelten mit gegenwärtigen Besucher- und Nutzerwelten. Das Stadtmuseum Euskirchen informiert über Region und Geschichte, vermittelt Zusammenhänge und Bedeutungen und regt zum Entdecken und Erleben an. Zudem bietet es Raum für Begegnungen und Kommunikation, will unterhalten, begeistern, erklären, erstaunen, dabei den Blick schärfen und Neugierde wecken.
Die zentralen Aufgaben des Museums liegen im Bereich der Wissensvermittlung, der Weiterbildung sowie der attraktiven, erlebnisorientierten Freizeitgestaltung.
Als außerschulischer Lernort wird das Stadtmuseum in hohem Maße von Schulklassen in Ergänzung zum Schulunterricht genutzt. Ziel ist es, die kulturelle Teilhabe aller Schülerinnen und Schüler zu fördern. Daher ist ein breit aufgestelltes museumspädagogisches Angebot die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Schulen vor Ort.

Geschichte des Stadtmuseums Euskirchen

Die Idee zur Gründung eines Stadtmuseums hat es in Euskirchen schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts gegeben. Im Rahmen von Stadtjubiläen wurde die Geschichte ausführlich erforscht und publiziert. Stets im Blick: der Aufbau einer Sammlung stadtgeschichtlich relevanter Objekte und deren Präsentation in einem Museum.
Während der Euskirchener Verkehrs- und Heimatwoche 1925 wurde eine Ausstellung zur Stadtgeschichte gezeigt. Ziel war aber damals schon, ein Museum im Dicken Turm einzurichten. Hier sollte das Museum dauerhaft einziehen, was auch in den 1930er-Jahren, sowie anlässlich der 650-Jahr-Feier der Stadtgründung im Jahr 1952 und ebenso in den 1960er Jahren wiederholt gefordert wurde.
Erst in den 1980er-Jahren wurden diese Planungen schließlich konkret und die Verwirklichung eines lang gehegten Wunsches rückte näher. Nach dem Erwerb und der Restaurierung von Haus Bibo und dem Dicken Turm konnte das Stadtmuseum Euskirchen in diesem historischen Gebäudekomplex am 5. März 1992 eröffnet werden. Im Jahr 2010 musste dieser Standort aus Gründen der Brandsicherheit aufgegeben werden. Das Museum ist seit 2012 Teil des neu gebauten Kulturhofs.