Stadtgeschichte und Dauerausstellung

Die Dauerausstellung

Das Stadtmuseum zeigt die stadtgeschichtliche Entwicklung in Euskirchen von den ersten Siedlungsspuren bis in die Gegenwart des 21. Jahrhunderts.

Am Anfang steht das große Stadtmodell. Es zeigt die Stadt Euskirchen vor Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert. Mit weiteren spannenden Exponaten aus der Römerzeit bis in die Gegenwart und mit modernsten Medien wird die wechselvolle Geschichte Euskirchens anschaulich präsentiert. Im Ausstellungsbereich „Heimat Stadt Euskirchen“ berichten Menschen aus Euskirchen wie eine Stadt zur Heimat wird.

Spannende Ausstellungsstücke von Kinderwiege bis Kinosessel, historische Fotos, Hör- und Medienstationen sowie Erzählungen von Zeitzeug*innen lassen die Stadtgeschichte im Museum lebendig werden: Beeindruckende Objekte und Schilderungen aus einer bewegten Stadt.

Die Stadt

Die Kreisstadt Euskirchen liegt zwischen Köln, Aachen und Bonn am nördlichen Rand der Eifel. In ihrer Entwicklung ist Euskirchen einerseits gekennzeichnet von „Ländlichkeit“, andererseits von Verstädterung und früher Industrialisierung: 1302 wurde Euskirchen zur Stadt erhoben, 1827 zur Kreis- und damit Verwaltungsstadt ernannt, 1879 siedelte sich die Zuckerfabrik Pfeifer & Langen an.

Die Stadt wurde maßgeblich von der seit Ende des 19. Jahrhunderts ansässigen Textilindustrie geprägt. Diese sorgte zu Beginn des 20. Jahrhunderts für einen enormen wirtschaftlichen Aufschwung und damit einhergehend für die Verdoppelung der Bevölkerungszahl. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Textilindustrie weitgehend verschwunden. Seitdem entwickelte sich eine vielfältige Gewerbe- und Industriewirtschaft.

Entsprechend heterogen stellt sich die Bevölkerungsstruktur heute dar: Fast 58.000 Menschen aus über 115 Nationen leben in der Stadt. Einige Familien sind seit Generationen in der Stadt ansässig, bei anderen kamen die Eltern als Gastarbeiter*innen nach Euskirchen. Für wieder andere war und ist die Ankunft in Euskirchen der Schlusspunkt einer durch Krisen, Krieg oder wirtschaftliche Not ausgelösten Flucht.

Die Einwohnerinnen und Einwohner Euskirchens unterscheiden sich in Herkunft und Alter, Aussehen und Sprache, Kultur und Religion, Talenten und Vorlieben, Begabungen und Neigungen. Gemeinsam prägen sie die Geschichte und die Identität ihrer Stadt.

Königinfigur

Der Bonner Diakon und Holzbildhauer Ralf Knoblauch hat verschiedene Königsfiguren geschnitzt. Er verwendete dafür den Balken eines von der Flut zerstörten Fachwerkhauses, sogenanntes Flutholz.

Drei seiner Figuren aus „Flutholz“ hat der Bildhauer dem Caritasverband des Kreises Euskirchen überlassen. Der Caritasverband wiederum hat diese Figuren als Symbole für Kraft und Mut, Hoffnung und Zuversicht verschenkt: Die Stadt Euskirchen erhielt die Königinfigur; die Stadt Bad Münstereifel eine Königsfigur. Eine dritte Königsfigur wandert durch Familien, die besonders von der Flut betroffen waren. Dabei halten die Familien in einem „Reisetagebuch“ ihre Gedanken und Ideen zur Königsfigur fest.

Im Stadtmuseum steht die Königin als Symbol für die vielen positiven Eigenschaften, die die Menschen in Euskirchen nach der Flut gezeigt und die die Stadt stark gemacht haben.

Ralf Knoblauch
Bonn 2023
Eiche, Ölfarbe, Blattgold
Schenkung Caritasverband Kreis Euskirchen e.V.